Monatsrückblick Dezember 2016

Monatsrückblick Dezember 2016

Neues Jahr, neue Rückblicke. Es ist mir ein Anliegen nicht nur meine Neuzugänge zu zeigen, sondern euch auch andere Dinge mitzuteilen und euch bei den Monatsrückblicken über aktuelle Entwicklungen, zb. bei meiner Challenge zu unterrichten. Natürlich werde ich euch auch weiterhin meine Neuzugänge zeigen, aber ich gestalte das Format ab sofort ein bisschen freier und werde auch am Ende etwas Plaudern.

Neuzugänge

Elena Ferrante: Die Geschichte eines neuen Namens: Band 2 der Neapolitanischen Saga*

Ich habe dieses Buch auf Vorablesen gewonnen und mich sehr gefreut. Teil 1 der Reihe steht auch schon in meinem Regal, wie ihr wisst. Leider hatte ich noch nicht die Gelegenheit es zu lesen, aber ich freue mich, dass ich dann auch gleich den nächsten Teil lesen kann. Ich habe sogar das Gefühl, dass mir dieser Teil besser gefallen wird, als der Erste. Das fängt schon damit an, dass mir Covergestaltung und Klappentext viel mehr zusagen, als beim ersten Band. Ich freue mich schon auf die Geschichte.

Literaturzeitschrift: Akzente 3 / 2016: Europa*

Die wahnsinnig umfangreiche Literaturzeitschrift hat das Thema Europa. Die Texte regen zum Nachdenken an und sind in ihrer Art wirklich sehr unterschiedlich, aber bereichernd. Hier findet ihr meine Rezension, wo ich auch erzähle, welche Texte mir am besten gefallen haben.

Rasha Khayat: Weil wir längst woanders sind*

Dieses kleine Buch, welches ich als letztes Buch 2016 gelesen habe, ist gleichzeitig mein Jahres-Highlight. Ich war von der Offenheit und der liebevollen Art und Weise der Erzählung tief in meinem Inneren berührt. Hier findet ihr meine Rezension.

Friedrich Schiller: Die Räuber*

Auch ein Klassiker, hat es wieder zu mir geschafft. Ich liebe besonders die Hamburger Lesehefte. Ich kann euch nicht sagen, was mich daran fasziniert, wahrscheinlich die Art des grauen dünnen Papieres, aber ich liebe sie einfach. Vom Format her gefallen sie mir auch besser als die Reclam-Hefte. Und Schiller liebe ich auch. Die Räuber habe ich bereits gelesen, als ich ungefähr 15 war, das Buch war ausgeliehen von der Parrallelklasse, denn wie das in der Schule so ist: Die andere Klasse liest immer die interessanteren Bücher. Ungefähr im selben Jahr, sah ich auch die Räuber im Staatstheater Weimar und die Aufführung war etwas ganz besonderes und hat tiefe Spuren in mir hinterlassen. Schillers Räuber ist wahrscheinlich das Werk, das mich in meiner Jugend am meisten geprägt hat. Ich würde es vielleicht auch als mein Lieblingswerk bezeichnen. Und ich war neugierig, wie ich wohl das Stück nun mehr als 10 Jahre später wahrnehmen würde. Und ein bisschen habe ich auch Angst, dass ich diese Idealisierung, diese Faszination darüber verlieren könnte, wenn ich es noch einmal lese.

Meike Dannenberg: Blumenkinder: Kriminalroman*

Der Kriminalroman flatterte kurz vor Weihnachten, in meinen Briefkasten. Wahrscheinlich ein Geschenk von Randomhouse, es war jedoch keine Information dabei, um was es sich da handelt. Ein Krimi ist mal eine echte Herausforderung für mein Leseverhalten, denn auch wenn ich es mag sehr unterschiedliche Genres zu lesen, sind Krimi und Thriller nie dabei. Das letzte Mal als ich einen Krimi las, da muss ich stark überlegen, dass muss wohl ein Buch von Agatha Christie gewesen sein und ich war damals noch in der Schule. Und dann kann ich mich zu dieser Zeit auch an Sherlock Holmes erinnern und das war es schon komplett, was meine Erfahrungen mit Krimis angeht.

Und dann wollte ich euch noch an weiteren Punkten teilhaben lassen:

Frauen-Lese-Challenge

Bezüglich der Frauen-Lese-Challenge bin ich wirklich begeistert über die Resonanz und euer Feedback. Ich danke euch Herzlich! Ich merke dass die Challenge mich auch unterschwellig sehr beeinflusst, denn die meisten der Bücher, die auf meiner Wunschliste stehen, sind Bücher von Frauen, auch wenn sie thematisch nicht immer zur Challenge passen. Als erstes Buch zum Thema Feminismus, lese ich Rebecca Solnit: Wenn Männer mir die Welt erklären.
Tatsächlich habe ich aber bei den meisten Teilnehmern gesehen, dass Simone de Beauvoir ganz hoch im Kurs ist und von vielen als Anfangslektüre gewählt wurde. Ist ja auch ein toller Einstieg. Ich persönlich, wollte auf jeden Fall erst einmal zwei aktuelle und populäre Werke lesen. Dadurch dass ich mich an der Uni schon mit Genderstudies beschäftigen musste, hatte ich erst mal keine Lust auf die Klassiker. Irgendwie habe ich da noch schlechte Erinnerungen an einen Text von Judith Butler, aber es kann auch daran liegen, dass es so eine Zwangslektüre war, die hinterher tot-analysiert wurde.

Ganz toll finde ich es auch, dass einige mich auf andere Projekte hingewiesen habe, die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Celina hat mich auf das feministische Goodread-Projekt “Our shared shelve” von Emma Watson hingewiesen und Astridka hat auf ihrem Blog ein Projekt laufen, wo sie jede Woche eine Frau vorstellt, die etwas ganz besonderes für die Welt geleistet hat. Wer schon mal schauen will, was für Bücher für das zweite Quartal in Frage kommen kann sich einmal hier bei LitProm umsehen, wo ganz viele Bücher von außer-europäischen Autoren und Autorinnen aufgelistet sind. (Schwerpunkte: Asien, Afrika, Lateinamerika)  In Frage kommen natürlich dann nur die Frauen, aber in dieser langen Liste gibt es einige tolle Bücher von Frauen zu entdecken. Und ja auch ein paar Bücher von Männern, haben es auf meine Wunschliste geschafft, da es dort wirklich unheimlich viel außergewöhnliche Literatur zu entdecken gibt, die man sich dann natürlich auch nicht eingrenzen lassen will.

Lesegewohnheiten

Die nächste Zeit wird bei mir auf jeden Fall sehr weiblich werden. Außerdem möchte ich auch wieder mehr Lyrik lesen und besonders Literaturzeitschriften stärken, denn diese Form der Literatur gefällt mir ausgesprochen gut und ich finde es schade, dass Literaturzeitschriften alle ums Überleben kämpfen. Am liebsten würde ich zumindest 1 mal im Monat eine Literaturzeitschrift lesen, wobei das sicher auch auf den Umfang ankommt, denn diese Zeitschriften finde ich schon anspruchsvoller als ein Buch, weil die Texte einfach viel experimenteller und herausfordernder sind. Gerade das finde ich jedoch besonders spannend.

Bei den Neuerscheinungen konzentriere ich mich derzeit besonders auf Bücher, die aus anderen Teilen der Welt stammen oder andere Sichtweisen zum Thema haben, wie bei Rasha Khayat. Als Ethnologin bin ich ja für den außereuropäischen Bereich prädestiniert.

Schwerpunkte werden darum sein: Literatur von und über Frauen, Lyrik, Literaturzeitschriften, Literatur aus aller Welt, besonders dem orientalischen Raum, Klassiker und natürlich Bücher über Literatur an sich. Das finde ich eine schöne Mischung.

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4 Responses
    1. Liebe Melanie, toll dass etwas für dich dabei war 🙂 Ich hoffe du hast genauso viel Spaß am Lesen.

      Liebe Grüße, Anja

  1. Hallo Anja,
    noch ein Hinweis: Sehr beeindruckend und als eines der 10 bemerkenswertesten Stücke deutschsprachiger Bühnen der letzten Spielzeit ausgewählt (Berliner Theatertreffen) war das Stück DIE RÄUBER von Friedrich Schiller am Münchner Residenztheater! Sehr sehenswert! Aber immer schnell ausverkauft! Wenn Dir das Buch so wichtig war/ist, musst Du hin!

    1. Ich habe deine Theater-Besprechung zu den Räubern schon gelesen, ist mir gleich aufgefallen. 🙂 Würde ich mir gerne ansehen, falls ich in München vorbeikomme, was allerdings leider eher unwahrscheinlich ist. Aber wer weiß 🙂
      Viele Grüße!

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