Ein Leben ohne Goethe?
An Goethe kommt niemand vorbei. Wir begegnen ihm als Pflichtlektüre an der Schule oder an der Uni. Im Rahmen von Zitaten, Essays oder sonstigen Unterhaltungen begegnet man ihm immer wieder. Oft ist er, als der größte Dichter Deutschlands, berühmt und gefürchtet. Er strahlt für die meisten Bürger eine ungeheure Ehrfurcht und Unnahbarkeit aus. Stefan Bollmann nimmt uns mit in die Zeit von Goethe und zeigt den Dichter von einer ganz privaten Seite.
Auf den Spuren von Goethes Erfahrungen und Erkenntnissen
“Transformation ist aber nicht nur das Geheimnis von Goethes literarischer Produktivität, sondern auch das Erfolgsrezept seines Lebens. Schon den Zeitgenossen ist Goethes immense Wandlungsfähigkeit aufgefallen und zuweilen unheimlich gewesen” S. 265
Kapitel für Kapitel, gehen wir wichtige Lebensabschnitte von Goethe durch, erkennen seine Probleme und versuchen ein tiefes Verständnis zu bekommen. An vielen Stellen sehen wir, dass seine Probleme uns nicht fremd sind. Besonders für kreative Personen, zeigen sich viele Anknüpfungspunkte. Mit dem Blick auf das eigene Schreiben und Leben, bekommt man noch einmal eine ganz neue Perspektive. Wir lernen in dem Buch auch darüber, was andere Menschen seiner Zeit über Goethe dachten. Die vielen Stimmen und Anknüpfungspunkte, machen dieses Buch sehr lebendig.
An einer anderen Stelle, äußert der Autor Kritik an Goethes Verstoßung von Lenz, weil dieser in den Tag hineinlebte, Goethe belästigte, keiner geregelten Arbeit nachging und von Goethe verstoßen wurde, nachdem er gleich zwei Mal versuchte Goethe seine Frau auszuspannen. Ich finde das im Gegensatz zum Autor, jedoch nicht schwer nachvollziehbar. Mir wäre auch egal, welches Talent oder Hilfsbedürftigkeit jemand besitzt, der solche Umgangsweisen an den Tag legt. Aber genau das, ist auch die Stärke des Buches: man legt das Gelesene automatisch auf sich Selbst um, denkt nach und möchte seine eigene Interpretation der Ereignisse erschaffen. Man erkennt viele Situationen und Lebensabschnitte auch bei sich Selbst wieder und bekommt durch Goethe viele hilfreiche und inspirierende Aspekte vermittelt.
Eine inspirierende Lektüre
Zusammenfassung
Titel: Warum ein Leben ohne Goethe sinnlos ist
Autor: Stefan Bollmann
Erstmalig erschienen: 2016
Besprochene Ausgabe: DVA, 2015, ISBN: 978-3-596-90214-9
Seitenzahl: 284
Fazit: Satirisches, und detailreiches Portrait über den Harz mit vielen Anspielungen und Verweisen
Vielen Dank an den DVA-Verlag für die Zurverfügungstellung eines Rezensionsexemplares.
* = enthält Affiliate Links

Liest sich echt interessant 🙂 Ich mag Bücher, durch die man auch ein kleines bisschen lernen kann – und wer möchte nicht gern über Goethe Bescheid wissen? 😉
Viele Grüße, Kerstin von Altmühltaltipps
PS: “An Goethe kommt jemand vorbei.” … ich glaube, du meinst niemand 🙂
Ohje, da hat sich ein Fehler eingeschlichen. Danke für den Hinweis 🙂
Ja, ich liebe auch Bücher besonders, aus denen man etwas Lernen kann. Das gehört für mich zum Lesen einfach dazu. Man kann so unendlich viele Welten und Aspekte entdecken und wird dabei sogar noch unterhalten.
Liebe Grüße, Anja