Uncategorized – Wortlichter https://wortlichter.com Literatur. Lesen. Schreiben. Fri, 31 May 2019 21:49:31 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.10 /i2.wp.com/wortlichter.com/wp-content/uploads/2017/08/cropped-20750705_1387240721365761_1860346035_n.jpg?fit=32%2C32&ssl=1 Uncategorized – Wortlichter https://wortlichter.com 32 32 114456990 Rezension: Zusammen sind wir Helden- Jeff Zentner https://wortlichter.com/rezension-zusammen-sind-wir-helden-jeff-zentner https://wortlichter.com/rezension-zusammen-sind-wir-helden-jeff-zentner#respond Sun, 27 May 2018 19:40:20 +0000 https://wortlichter.com/?p=834 Diesen Monat habe ich wieder ein Jugendbuch gelesen- diesmal hatte ich Lust auf ein ganz klassisches Jugendbuch über Freundschaft. Ich hatte jetzt schon lange nach einem Buch gesucht, was nicht den typischen YA-Klischees entspricht und wo es um mehr als nur eine Liebesbeziehung geht. Bei diesem Buch bin ich fündig geworden. Drei ungewöhnliche Freunde In …

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Diesen Monat habe ich wieder ein Jugendbuch gelesen- diesmal hatte ich Lust auf ein ganz klassisches Jugendbuch über Freundschaft. Ich hatte jetzt schon lange nach einem Buch gesucht, was nicht den typischen YA-Klischees entspricht und wo es um mehr als nur eine Liebesbeziehung geht. Bei diesem Buch bin ich fündig geworden.

Drei ungewöhnliche Freunde

In „Zusammen sind wir Helden“ geht es um drei ungleiche Freunde, die verbindet, dass sie alle nicht sonderlich angesehen in der Schule sind und jeder auf seine Weise besonders ist, was alle drei zu Außenseitern macht. Die Geschichte ist aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt. Mich hat es gleich angesprochen drei verschiedene Personen begleiten zu können. Somit war mir auch gleich klar, dass die Freundschaft im Zentrum steht. Es war wirklich interessant, die verschiedenen Sichtweisen und Einstellungen zu verfolgen und zu sehen, wie diese Figuren ihre ungleiche Freundschaft sehen und wahrnehmen.

Da wäre Lydia, eine Fashion-Bloggerin, die einen überaus erfolgreichen Fashion-Blog führt.  Hört sich gar nicht nach einem Mobbing-Opfer an? Nun, ihre Klassenkameraden sehen das jedoch anders, denn das einzige was sie für Lydia übrig haben ist Neid und Missgunst.

Travis hingegen, lebt in seiner eigenen Welt, trägt ständig schwarz und läuft mit einem Holzstab und seinem Lieblingsbuch herum. Die Fantasywelt in die sich Travis flüchtet erinnert mich an Games of Thrones.

Und als dritter im Bunde wäre da Dill, der die Last seiner Familie trägt. Denn Dills Vater war Pastor, zumindest so lange bis er wegen Kindesmissbrauch ins Gefängnis musste. Nicht nur, dass er finanziell seiner Mutter helfen muss um über die Runden zu kommen und er an der schwierigen Beziehung zu seinem Vater zu knabbern hat, er muss auch mit den Reaktionen in der kleinen Stadt klarkommen, die ihn zum Außenseiter machen. Denn die ganze Ortschaft ist sich sicher: böses Blut liegt in der Familie und wird vererbt. Es kann also nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Dill seine böse Seite entdecken wird.

Der Schlangenkönig

In gewisser Weise sind die Figuren fast überzeichnet. Lydia geht es eigentlich viel zu gut, Dill geht es viel zu schlecht und Travis ist irgendwo zwischen den Beiden und doch nicht ganz da, sondern in seiner Welt. Jeff Zentner schafft jedoch etwas, was nicht viele Autoren schaffen: er bringt alles passend zusammen und lässt seine Geschichte auf vielen Ebenen wirken und sich entfalten. Sie lebt von den Gegensätzen und den komplexen schweren Gedanken, die ganz unterschwellig verwoben sind.

Auf Englisch würde die Übersetzung des Titels “Der Schlangenkönig” sein, was auf die (ebenso stark übertriebene- fast schon mystische) Familiengeschichte von Dill anspielt. Diese sehr detailierte Familiengeschichte, die sogar mehrere Generationen umfasst, hat immer wieder Schlangen zum Thema. Das hat mich doch anfangs sehr irritiert, da die Geschichte sehr viele Anspielungen auf die christlich fundamentale Erziehung von Dill enthält (die Verbindung zum Schöpfungsmythos liegt auf der Hand) und die anderen Charaktere nicht so detailiert gezeichnet waren.

Ich fand es etwas komisch, dass dieser Detailreichtum nur bei Dill vorkam. Es erschien mir etwas unausgewogen mit den Hintergrundinformationen zu den Charakteren, bis ich gelesen habe, dass der englische Titel eigentlich “The Serpent King” ist. Und dann hat es plötzlich einen Sinn gemacht: denn das Buch- ist eigentlich Dills Geschichte.

Mit diesem Hintergrundwissen habe ich die Geschichte dann etwas anders gelesen und mehr genießen können.

Der Zustand des Schwebens im letzten Schuljahr

Zusammen beginnen die drei Freunde das letzte Schuljahr an ihrer Schule. Alles scheint für die drei offen zu stehen und zugleich scheint alles bereits vorherbestimmt und beschlossen.

Lydia wird durch ihren Erfolg und ihre Kontakte an eine gute Universität gehen, Travis wird in die Firma seiner Familie einsteigen und Dill…, Dill wird als unglücklicher und perspektivloser Pommesverkäufer enden, davon ist er Selbst zumindest überzeugt.

Das ist es, was das Leben für sie bereit hält. Oder ist da etwa noch mehr? Oder doch weniger? Und was ist das wichtigste in dieser Zeit des Umbuchs- die Freundschaft? Doch kann die Freundschaft überhaupt bestehen bleiben, wenn die drei in Zukunft getrennte Wege gehen werden?

Die drei Jugendlichen bewegen sich genau in diesem Zwischengewicht von Leichtigkeit und Schwere, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit.

Alle drei sind kurz vor dem Sprung ins Leben. Bei allen drei zeigen sich Talente, Chancen und Möglichkeiten. Doch werden Sie springen können?

Tiefergehend als erwartet- ein Jugendbuch nicht nur für Jugendliche

Was mich an dieser Lektüre überrascht hat, war dass es viel tiefer ging, als ich erwartet hatte. Es hat ziemlich harmlos begonnen, sich dann aber im Laufe der Zeit ziemlich gesteigert und ist dann in einem niederschmetternden Plot-Twist eskaliert.

Das Buch ist auch durchaus für Erwachsene geeignet. Es hat mich in Gedanken nochmal zurückgeführt in das letzte Schuljahr. Ich konnte wieder dieses Gefühl spüren. Diese unendlich lange nicht enden wollende Zeit, in der alles möglich scheint und doch noch alles so fern ist. Dieser Zustand des Schwebens auf der Schwelle zum Erwachsen sein, zwischen Bleiben und Gehen. Das Gefühl in einem Ort zu leben und zur Schule zu gehen, wo man eigentlich gar nicht hingehört.

In diesem Buch geht es um soviel mehr als nur Freundschaft. Es geht um Zugehörigkeit, das Erwachsenwerden, Familie, Träume, die harte Realität des Schicksals und was daraus entwachsen kann.

Zusammenfassung

Titel: Zusammen sind wir Helden

Autorin: Jeff Zentner

Herausgeber: Carlsen

Erschienen: Dez. 2017

Besprochene Ausgabe: Hardcover, ISBN 978-3551556851

Seitenzahl: 368

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Monatsrückblick April 2018 https://wortlichter.com/monatsrueckblick-april-2018 https://wortlichter.com/monatsrueckblick-april-2018#respond Mon, 30 Apr 2018 19:40:23 +0000 https://wortlichter.com/?p=804 Diesen Monat sind auf Wortlichter zwei Rezensionen online gegangen. Hier findet ihr die Rezension zu “Die Gabe” von Naomi Alderman, welches ich bereits im März gelesen hatte. Gelesen im April: Jack- Anthony Mc Carten Hier findet ihr meine Rezension zu “Jack”. Anthony McCarten hat einen interessanten Roman über meinen Lieblingsautoren geschrieben, welcher sich um die vielen …

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Diesen Monat sind auf Wortlichter zwei Rezensionen online gegangen. Hier findet ihr die Rezension zu “Die Gabe” von Naomi Alderman, welches ich bereits im März gelesen hatte.

Gelesen im April:

Jack- Anthony Mc Carten

Hier findet ihr meine Rezension zu “Jack”. Anthony McCarten hat einen interessanten Roman über meinen Lieblingsautoren geschrieben, welcher sich um die vielen Rollen und Identitäten dreht, die ein Mensch einnehmen kann.

Till September Patronella – Jean Rhys

Der Penguin Verlag hat bereits mit der Reihe Little Black Classics eine wunderschöne Möglichkeit geschaffen, für wenig Geld in klassische Werke zu schnuppern. Nun gibt es auch die Reihe Little Modern Classics, in hübschen mintgrün gehalten, die sich den modernen Klassikern widmet.

Ich habe einen Blick in das Werk von Jean Rhys geworfen, weil ich wissen wollte, ob der Stil meinen Erwartungen entspricht. Und wie er das tut! Jean Rhys (übrigens eine Frau) ist Ende des 19. Jahrhunderts in der englischen damals kolonialen Karibik geboren und dann als junge Frau nach England gekommen. Sie hat einen düsteren, beklemmenden Schreibstil und im Mittelpunkt ihrer Geschichten stehen ihre Erfahrungen über Migration, ihre koloniale Vergangenheit und die Schwierigkeit sich als Frau alleine durchzuschlagen. Weiblichkeit und weibliche Abhängigkeit von Männern in der Jahrhundertwende (1900) ist ein großes Thema. Sie hat einige ganz interessante Romane geschrieben, in dessen Zentrum immer die weiblichen Erfahrungen in einer Männer dominierten Welt stehen. In dem kleinen mintgrünen Buch, befinden sich einige Kurzgeschichten, die einen guten Eindruck auf ihr Werk vermitteln.

Zusammen sind wir Helden- Jeff Zentner

Ein Jugendbuch über die Freundschaft, das letzte Schuljahr und das Coming of Age. Wir begleiten 3 Jugendliche in ihrem letzten Schuljahr, die zwar sehr unterschiedlich sind, aber durch ihre Freundschaft verbunden sind. Sie alle eint, dass sie Außenseiter an der Schule sind.

Es ist ein ganz klassisches Jugendbuch darüber seinen Weg zu finden. Ein Buch über die Enge der Kleinstadt, die Zukunft zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit und der Gewissheit: Nach diesem Schuljahr wird alles anders und besser werden (oder auch nicht). Ein Buch nicht nur für Jugendliche, was tiefer geht, als man vielleicht erwartet.

Rezension folgt.

Methamorphosen 13 – Literaturzeitschrift

Ich liebe es hin und wieder Literaturzeitschriften zu lesen und habe mir eine alte Ausgabe von den Methamorphosen bestellt. Ich wollte einen ganz bestimmten Text darin lesen, von einem Autor, den ich bereits länger im Blick habe, der aber noch kein Buch veröffentlicht hat. Was das genau für ein Text war, verrate ich euch ein anderes Mal. Aber soviel sei gesagt: Literaturzeitschriften eigenen sich wundervoll um neue Entdeckungen zu machen und ambitionierte Texte mit viel Gefühl für Sprache zu lesen. Die Methamorphosen gehören zusammen mit der Bella Triste nun zu meinen zwei Lieblingsliteraturzeitschriften.

Anfänge – Neue österreichische Literatur

Zum Welttag des Buches gab es in Österreich in den Buchhandlungen das Buch “Anfänge- neue österreichische Literatur” gratis. Ein schöner Einblick in die österreichische junge Literatur. Leider findet man in den Medien nur sehr wenig Aufmerksamkeit zur österreichischen Literatur. Dabei hat Österreich einen Haufen großartiger Schriftsteller und Schriftstellerinnen und auch eine große literarische Tradition, die besonders mit dem Fin de Siecle begann. Und auch heute gibt es viele wunderbare Schriftsteller aus Österreich. Man denke da nur an Arno Geiger, der gerade mit seinem Buch Drachenwand für Aufmerksamkeit sorgt, Peter Handke oder die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelenik.  In der Anthologie geht es jedoch ganz bewusst um die jüngeren Autoren, wie Nava Ebrahimi, die mit ihrem Buch “Sechszehn Wörter” den österreichischen Debütpreis gewann, Elias Hirschl, Mascha Dabic oder Sophie Reyer.

Tipp: Wer Interesse bekommen hat- die Anthologie kann jeder online kostenlos herunterladen.

 

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Monatsrückblick März 2018 https://wortlichter.com/monatsrueckblick-maerz-2018 https://wortlichter.com/monatsrueckblick-maerz-2018#comments Fri, 06 Apr 2018 15:13:53 +0000 https://wortlichter.com/?p=780   Ehrlich gesagt, war der März nicht unbedingt mein bester Monat. Alles fing an mit einer Weisheitszahn-Op. Wie schlimm kann das schon werden? Ich war der Sache ziemlich positiv aufgeschlossen, da ich bereits zwei Weisheitszähne entfernen lies und das wirklich nicht schlimm war. Ich dachte der Kiefer-Chirug übertreibt, als er sagte: “es wird wohl schwierig”. Ach …

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Ehrlich gesagt, war der März nicht unbedingt mein bester Monat. Alles fing an mit einer Weisheitszahn-Op. Wie schlimm kann das schon werden? Ich war der Sache ziemlich positiv aufgeschlossen, da ich bereits zwei Weisheitszähne entfernen lies und das wirklich nicht schlimm war.

Ich dachte der Kiefer-Chirug übertreibt, als er sagte: “es wird wohl schwierig”. Ach was, dass machen Sie ja fast jeden Tag. Allerdings war es wohl eher eine Untertreibung. Die OP dauerte 1,5 Stunden- und das wegen einem einzigen Zahn. Der musste aus dem Kiefer gesägt und zerstückelt werden, lag direkt neben einem Nerv, quer im Kiefer und die Wurzel kreuzte sich mit dem Backenzahn. Worst Case? Also wurde der Zahn schön langsam Stück für Stück für Stück herausgeholt. Das ganze war auch noch mega entzündet, also habe ich mich darauf nur von Antibiotika und Schmerzmitteln ernährt und ein bisschen Suppe. Über zwei Wochen. Und kaum hatte sich der Kiefer erholt, hatte ich schon die Grippe erwischt.

Und ich kann nur sagen, solche Kieferschmerzen knocken einen voll aus. Trotz Schmerzmittel hatte ich extreme Schmerzen, die bis in den Kopf ausstrahlten und ich habe nicht viel geschafft zu lesen.  Ich bin dann auf etwas leichtere Lektüre umgestiegen und habe mich einigen Young und New Adult Romanen zugewendet. Aber auch das ging nur sehr langsam voran.

Folgende Bücher habe ich gelesen:

“Die Gabe” von Naomi Alderman

Zu dem Buch folgt in Kürze noch eine Rezension, die schon fast fertig ist. Es war ein Buch, was mich ziemlich überrascht hat, von der Intensität und Brutalität. Und es bietet soviel Diskussionspotential! Es wird wohl auf jeden Fall zu meinen Jahreshighlights gehören.

An vielen Stellen wird es in der (vor allem englischen) Presse als Dystopie bezeichnet. Aber ist eine Welt, in der Frauen die Macht haben, eine Dystopie? Ich glaube dass diese Bezeichnung der Dystopie besonders darauf anspielt, dass das Buch doch viel brutaler ist, als man das vielleicht zu erst erwarten würde. Aber ist nicht auch die jetzige Welt genauso brutal, nur umgekehrt? Hier äußert die Autorin höchstpersönlich ihre Gedanken dazu. In ihrem Artikel schreibt Naomi Alderman auch allgemein über Dystopien und Feminismus und zeigt, dass ihr Buch kein Zufallsprodukt war und sie sich wirklich sehr ausführlich mit dem Thema beschäftigt hat.

Willkommen, Young und New Adult Romance.

Nachdem ich bereits im letzten Monat mit Ebooks einen Ausflug in die Unterhaltungsliteratur gemacht habe, habe ich mich dieses Mal auch an richtige Bücher gewagt.

Mein erster Ausflug in das “Young Adult Romance” Genre. Ich weiß noch ganz genau, wie ich als Teenager nie sowas lesen wollte. Bloß keine Mädchenbücher, habe ich mir damals gedacht. Ich hatte noch schlechte Erinnerungen an all die Pferdebücher, die mir meine Tante immer schenkte. Da hatte ich mich einfach übergelesen. Außerdem schienen diese Welten in den Büchern immer so unrealistisch, dass ich dann lieber gleich zu Fantasy gegriffen habe.
Später las ich dann lieber Klassiker und Gegenwartsliteratur. Diese Phase mit dem New Adult hatte ich irgendwie übersprungen.

“Save Me” von Mona Kasten

Save Me war genau das, was ich erwartet hatte. Ruby geht mit einem Stipendium an eine Elite-Schule und möchte in Oxford studieren. Mit ihren Mitschülern will sie so wenig wie möglich zu tun haben, denn die meisten von Ihnen sind ziemlich reich und leben in einer ganz anderen Welt. Dann deckt sie unabsichtlich ein Geheimnis von einer Mitschülerin auf und hat daraufhin ihren Bruder am Hals. Dieser ist der Erbe eines Mode-Imperiums und tut so, als ob ihm die ganze Schule gehören würde. Doch bei Ruby beißt er ziemlich auf Granit, denn sie lässt sich von Geld wenig beeindrucken. Doch der junge Mann hat nicht nur Geld, sondern auch einen ziemlich schlechten Charakter. Der ist so überzeugend dargestellt, dass man eine richtige Abneigung entwickelt. Hier haben wir also einen waschechten Bad Boy, für die das Genre ja berüchtigt ist.

Was mir an dem Buch jedoch gefallen hat, ist dass es sich Zeit lässt, für das Zwischenmenschliche. Hunderte Seiten lang, baut sich die Beziehung nicht nur zwischen den Beiden auf, sondern man lernt auch viele andere interessante Charaktere kennen. Außerdem nehmen die Charaktere gegenseitig auf das Geschehen Einfluss. Meiner Meinung nach, hat sich die Autorin hier viel Mühe gegeben. Es ist kein Buch bei dem es nur um das Eine geht, sondern die Stärke ist, meiner Meinung nach, das ganze Drumherum.

“Berühre mich. Nicht.” von Laura Kneidl.

“Berühre mich. Nicht.”, war dafür nicht das, was ich erwartet hatte. Erwartet hatte ich eine leichte Liebesgeschichte. Nicht damit gerechnet hatte ich, dass der Titel durchwegs wörtlich gemeint ist und die Protagonistin unter einer Angststörung leidet. Das gab dem Buch eine Thematik, mit dessen Schwere ich nicht gerechnet hatte, denn die Angststörung ist meiner Meinung nach, so wie sie dargestellt wird, auch eher eine posttraumatische Belastungsstörung.

Ausgerechnet sie muss in der Bibliothek mit einem Typen zusammenarbeiten, der Tattoos hat und keinen zahmen Eindruck macht. Beste Vorlage für den nächsten Bad Boy? Auch wenn er in manchen Rezensionen so bezeichnet wird, haben wir es hier definitiv nicht mit einem Bad Boy zu tun.

Mir hat gefallen, wie hier das Leben mit einer Angsstörung beschrieben wird. Ein Mädchen welches sich nach einem normalen Leben und einer Beziehung sehnt, es aber auf Grund ihrer Angst nicht zulassen kann. Das Ende von Band 1 war allerdings etwas viel des Guten und meiner Meinung nach, nicht passend.

Indiebookday.

Im März war dann noch Indiebookday und ich habe das zum Anlass genommen, euch 3 Bücher aus Indie-Verlagen vorzustellen. Das besondere an diesen Büchern: Sie stammen alle aus österreichischen Verlagen und wurden alle von Frauen in der Zwischenkriegszeit geschrieben. Es handelt sich um Bücher, die durch den Nationalsozialismus verbannt und danach für viele Jahrzehnte vergessen wurden.
Besonders die weibliche Literatur hat es schwer, sich nicht nur überhaupt durchzusetzen, sondern auch im Gedächtnis zu bleiben.

Außerdem findet nun ein ganzes Jahr lang, die Indiebook-Challenge statt. Jede Woche gibt es ein Thema, zu dem man ein Buch aus einem unabhängigen Verlag lesen kann. Den Anfang machte das Thema “Blaues Buch”. Natürlich muss man nicht jede Woche teilnehmen. Ich habe mir einfach die Liste mit Themen ausgedruckt und mir markiert zu welchem Thema ich bereits ein Indiebuch gelesen habe, oder zu welchem Thema ich unbedingt noch eines lesen möchte.

“Irgendwas mit Schreiben” von Jan Fischer, Nikola Richter (Hg.)

Ich habe zum Thema #blauesbuch  das Buch “Irgendwas mit Schreiben” vom Mikrotext- Verlag gelesen. Ich habe es als Ebook am Handy, aber man kann es auch als richtiges Buch kaufen.

Das Buch ist eine Anthologie. In kurzen Essays erzählen verschiedene Absolventen von Schreibschulen über ihre Erfahrungen und Lebensentwürfe. Ich finde es total interessant wie vielfältig und vielseitig diese Erfahrungen sind. Ich mag es sowieso total Bücher über das Schreiben zu lesen.

Das Schreiben ist eine Leidenschaft, die ganz unterschiedlich gelebt wird. Erfolg ist weder messbar noch vorhersehbar. Was am Ende zählt, ist nicht die Ausbildung, der Erfolg oder das Geld, sondern nur wer wir sind und was wir wollen.

Und das Schreiben an sich.

Wie war euer Monat? Nehmt ihr auch an der Indiebook Challenge teil? War im ersten Quartal bei euch auch bereits ein Jahreshighlight dabei? 

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Monatsrückblick Februar 2018 https://wortlichter.com/monatsrueckblick-februar-2018 https://wortlichter.com/monatsrueckblick-februar-2018#comments Wed, 07 Mar 2018 17:17:47 +0000 https://wortlichter.com/?p=757 Es ist schon wirklich eine lange Zeit her, dass ich meinen letzten Monatsrückblick geschrieben habe. Das liegt daran, dass ich in manchen Monaten einfach keine Zeit hatte, oder auch das Gefühl hatte, nicht genug Bücher gelesen zu haben, um darüber zu reden. Oder soviel spannende Bücher las, dass ich gar nicht wusste wo ich anfangen …

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Es ist schon wirklich eine lange Zeit her, dass ich meinen letzten Monatsrückblick geschrieben habe. Das liegt daran, dass ich in manchen Monaten einfach keine Zeit hatte, oder auch das Gefühl hatte, nicht genug Bücher gelesen zu haben, um darüber zu reden. Oder soviel spannende Bücher las, dass ich gar nicht wusste wo ich anfangen sollte.

Das ist natürlich alles Blödsinn. Und es muss ja nicht nur eine Auflistung der gelesenen Bücher sein. Darum plaudere ich heute einfach mal, was mich beim Lesen bewegt hat. Nachdem ich den tollen Monatsrückblick von Poesierausch gelesen habe, wusste ich: Es hat mir gefehlt, diese Rückblicke zu schreiben. Here we go.

Rezensions-Flaute

Mich wurmte etwas, dass ich in letzter Zeit nicht viele Rezensionen geschrieben habe. Entweder war ich enttäuscht von der Lektüre oder so euphorisch, dass ich ein ganzes Buch über mein gelesenes Buch hätte schreiben könnte. Ganz schlimm war es bei der Lektüre von “Das Floß der Medusa” von Franzobel, in dass ich große Hoffnungen gesetzt hatte, dann aber für mich in einer Enttäuschung endete.

Aber es müssen ja nicht immer Rezensionen sein. Hier findet ihr zum Beispiel meinen Artikel über meinen Lieblingsschriftsteller und meine Lieblingsschriftstellerin und was mich an ihnen fasziniert. Ich könnte tausende Artikel über die Beiden schreiben. Außerdem habe ich euch hier meine Highlights aus dem Frühlingsprogramm vorgestellt.

Dass Rezensionen aber scheinbar gerade eine Flaute erleben und auch nicht so oft gelesen und kommentiert werden, bemerkt auch Lesen in Leipzig. Vielleicht ist es an der Zeit einfach neue Wege und Formate auszuprobieren, wenn auch die Rezensionen selbst eine tolle Art der Auseinandersetzung sind. Aber irgendwas fehlt. Vielleicht sollten wir uns auch einfach trauen wieder persönlicher zu werden. Denn die Rezensionen welche mir am meisten gefallen, sind die, wo der Leser auch sein eigenes Leben und was ihn bei der Lektüre bewegt reflektiert.

Anspruch vs. Unterhaltung

In letzter Zeit habe ich auch viele Bücher gelesen, die man grob unter “Kitsch” und “vorhersehbare Liebesgeschichte” einordnen könnte. Das hilft mir einfach nach einem stressigen Arbeitstag runterzukommen oder ist meine Wahl, wenn ich Abends zu müde bin, um mich auf poetische Texte konzentrieren zu können. Dabei bin ich mir unsicher, in wie weit ich diese Bücher auf meinem Blog erwähnen sollte, da Wortlichter ja eher von durchdachter Gegenwartsliteratur handelt. Aber auch die Vorliebe für Kitschromane, gehört zu mir und ich sehe es nicht als Ausschlusskriterium gute Literatur zu schätzen zu wissen und trotzdem auch mal ganz kitschige Bücher schön zu finden.

Außerdem habe ich mir vorgenommen mehr Jugendbücher und historische Romane zu lesen, da ich bereits so einige Schätze auf anderen Blogs entdeckt habe. Mich hat so richtig die Neugier für diesen Bereich gepackt, weil ich genau genommen so gut wie nie in meinem Leben in diesen Genres unterwegs war.

Gelesene Bücher

Im Februar habe ich folgende Bücher gelesen:

Ann Cotten. FAST DUMM Essays von on the road

Hier findet ihr meine Rezension.

Gefangen – Die Zeitenwanderer-Chroniken*

Die ersten 3 Bände habe ich innerhalb von 3 Tagen gelesen. Der Sprachstil ist ganz einfach und zugänglich und liest sich hintereinander weg. Mir hat besonders die Idee gefallen, verschiedene historische Epochen in einer Reihe zu bereisen und als verbindendes Element die Liebesgeschichte zwischen Gregor und Allison zu haben. Die Autorin hat die Bücher im Self-Publishing rausgebracht. Ich liebe es Self-Publisher zu unterstützen, denn ich finde diese Art zu Veröffentlichen wirklich spannend. Besonders wenn so viel Liebe und Leidenschaft da drin steckt. Ich habe die Bücher als Ebooks gelesen, da es den ersten Band beim Amazon Prime Reading gab und dann hat es mich erwischt und ich habe mir noch die anderen beiden geholt. Mittlerweile gibt es bereits Band 4.

Nach dem ich dann auf den Geschmack von seichten historischen Liebesgeschichten gekommen bin, habe ich auch noch einen anderen historischen Liebesroman von einem Verlag gelesen (Das wilde Herz der Lady Gwen).  Es war stellenweise so schlecht, dass es zum Fremdschämen war. Besonders da man das heutige Verhalten und Vokabular einfach mit ins 11. Jahrhundert genommen hat. Passiert zwar auch bei der Zeitenwanderer- Reihe, aber nicht ganz so schlimm. Dort ist es auch stimmig, da die Zeitreisende ja aus unserer Zeit kommt und demzufolge finde ich das auch gerechtfertigt. Außerdem bin ich froh, dass es in diesen Büchern mal nicht nur um das Eine ging. Denn in dem anderen Buch, gab es so schlecht geschriebene Szenen, dass es echt zum Fremdschämen war.

Nach diesem Debakel, habe ich für die nächsten Wochen vorgenommen, mal zur Abwechslung ein richtig schönes historisches Epos zu lesen und habe mir bereits ein Buch ausgesucht, was hoffentlich auch authentisch ist.  (Es wird “Das letzte Königreich” sein, welches auch als Serie verfilmt wurde)

Madness, Rack, and Honey: Collected Lectures*

Mary Ruefle hat mich über ihre Vorträge und Reflexionen über Poesie begeistert. Es ist eines dieses Bücher, was ich als Inspiration für mein eigenes Schreiben aufsauge wie ein Schwamm. Ich lasse jeden Satz auf der Zunge zergehen und freue mich, wie poetisch und begeistert diese Frau von Poesie erzählt. Das Buch ist fast schon selbst Poesie.

William Blake- Tyger, Tyger (Penguin Little Black Classics)*

Ich liebe die kleinen schwarzen englischen Gedicht-Hefte vom Penguin Verlag. Sie sind nicht nur richtig hübsch und günstig, sondern eigenen sich auch gut um einen Einstieg in das Werk von so manchen Lyrikern zu bekommen, ohne gleich ein komplettes Werk lesen zu müssen. William Blakes Gedichte haben mir allein vom Klang und vom Rythmus richtig gut gefallen. Sein Gedicht Tyger Tyger ist ein richtiger Ohrwurm bei mir geworden. Ich kenne kein Gedicht, dessen Rythmus eindringlicher wäre, als dieses.

Schreiben

Seit Februar habe ich begonnen einige meiner Gedichte in Instagram online zu stellen. Was mich bei der ganzen Sache etwas stört, ist der begrenzte Platz den man auf einem Instagram Foto hat. Längere Gedichte haben dort keinen Platz. So bleibt die ganze Instagram-Poesie seltsam kurz und oberflächlich. Trotzdem finde ich Instagram eine tolle Möglichkeit besonders Leute die vielleicht eher weniger Gedichte lesen, für Lyrik zu begeistern. Nicht umsonst hat Rupi Kaur und Co. so großen Zuspruch. Lyrik muss heutzutage kurz und knapp sein und trotzdem berühren können. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das feiern oder bedauern soll. Wohl so eine Mischung aus Beiden.

 

*enthalten Afiliate Links

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[Rezension] Fast Dumm von Ann Cotten https://wortlichter.com/rezension-fast-dumm-von-ann-cotten https://wortlichter.com/rezension-fast-dumm-von-ann-cotten#respond Wed, 28 Feb 2018 18:43:16 +0000 https://wortlichter.com/?p=752 Für einen Road-Trip bin ich ja immer zu haben. Und seit der Lektüre von “On the Road” träume ich davon, dass Schreiben und das Reisen zu verbinden. Ann Cotten hält das auch so und schreibt in ihrem Buch “Fast dumm”, Essays von Unterwegs. Das Buch enthält ihre gesammelten Essays von ihren Erkundungen in Amerika nach …

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Für einen Road-Trip bin ich ja immer zu haben. Und seit der Lektüre von “On the Road” träume ich davon, dass Schreiben und das Reisen zu verbinden.

Ann Cotten hält das auch so und schreibt in ihrem Buch “Fast dumm”, Essays von Unterwegs. Das Buch enthält ihre gesammelten Essays von ihren Erkundungen in Amerika nach den Trump-Wahlen und auch Fotos, sowie Gedichte von seelenverwandten Autoren. Was für den Zusammenhang sehr interessant ist, ist dass Ann Cotten amerikanische Wurzeln hat und deshalb die amerikanische Gesellschaft aus einer ganz eigenen Perspektive beleuchtet und analysiert.

Sprachkünstlerin mit Hang zur Intellektualität und Herausforderung

Die Autorin hat einen ganz eigenen Schreibstil, das wird bereits in ihren anderen Werken sichtbar. Ich sehe Ann Cotten als eine Art Sprachkünstlerin. Denn das was sie macht, ist nicht unbedingt Literatur die unterhält, ich würde eher sagen, sie macht unbequeme und herausfordernde Literatur.

Ann Cottens Sinn für Sprache zeigt sich schon in der Art und Weise wie sie gendert. Tatsächlich gendert sie konsequent ihr komplettes Buch in Anlehnung an die polnischen Weise: Man nimmt einfach alle Buchstaben des Wortes, die in den weiblichen und männlichen Formen vorkommen würden und reiht sie hintereinander. Kommt mir fast schon satirisch vor, gefällt mir aber von der Idee fast besser als die deutsche Variante, auch wenn das natürlich ziemlich gewöhnungsbedürftig klingt.

Das Buch hat einen ganz eigenen Schreibstil. Fach- und Fremdwörter hat die Autorin sehr gerne. Man findet in ihren Texten eine gewisse Intellektualität und Komplexität, die im nächsten Absatz wieder dekonstruiert und zersetzt wird. Und zwischen den Zeilen meine ich den Titel zu erkennen: Wir Menschen könnten so schlau sein, aber wir sind fast dumm. (Der Titel ist übrigens an ein Gedicht von Majakowskij angelehnt, welches man auch im Buch findet.) Wir analysieren und pressen die Welt in ein Muster, um dann doch ganz absurd zu handeln. Das gilt wohl für die amerikanische Gesellschaft, genauso wie für unsere eigene. Ob Ann Cotten das so angedacht hat? Ich weiß es natürlich nicht, aber mir kommt es so vor, als ob sie bei ihren Beobachtungen ein besonderes Auge für Zusammenhänge aber auch gleichzeitig für die Absurdität der Situation hat.

Road Trip in das Trump- Amerika, kurz nach den Wahlen

Doch zu Beginn sind wir erst einmal in Russland und begleiten die Autorin auf ein Festival für Dichtkunst. Schon dort scheint sie Vorboten ihrer USA Reise magisch anzuziehen und sieht so viele Gemeinsamkeiten und Zufälle, die mit den USA in Verbindung stehen.

Dann geht es weiter nach Amerika und wir begleiten sie sogar nach Mexiko. Die stärksten Essays sind jedoch die aus den USA, wo sie offen, kritisch und ganz persönlich über das Land, die Menschen und die Entwicklungen reflektiert.

Ich muss sagen, dass mich Ann Cotten erst ab den Amerika-Essays wirklich begeistern konnte. Der Einstieg war doch ein bisschen zäh, was vielleicht auch daraus resultierte, dass man sich erst an ihren ganz eigenen Stil gewöhnen muss. Das wir uns zu Beginn in Russland wiederfinden, hatte ich auch gar nicht erwartet. Außerdem ist Ann Cotten überaus politisch, was ich zwar begrüße, mir aber direkt zum Einstieg ein bisschen zu viel war. Ich hätte es begrüßt noch ein bisschen mehr aus Amerika zu lesen, denn ab diesem Punkt las es sich weg, wie nichts.

War Spaß an komplexer Sprache und fazinierenden Beobachtungen hat, ist mit diesem Buch auf jeden Fall gut beraten. Wer auf der Suche nach Unterhaltungslektüre ist, eher weniger, denn Ann Cottens Essays fordern geradezu zum Mitdenken und Mitreflektieren heraus.

Sehr gut gefallen haben mir auch ihre Fotos, die ganz abseits von heutigen Digitalfotografie, die ganze Reise entschleunigen. Ihre dunklen unspektakulären Polaroid Fotos haben etwas künstlerischen und etwas Beruhigendes. Wie das Erinnern an eine Zeit, wo alles noch unkomplizierter war. Wo nicht alle Bilder perfekt waren, aber zu tiefst menschlich und persönlich.

Zusammenfassung

Titel: Ann Cotten. FAST DUMM Essays von on the road*.

Autorin: Ann Cotten

Herausgeber: Starfruit Publications

Erschienen: 2017

Besprochene Ausgabe: Hardcover, ISBN 978-3922895329

Seitenzahl: 248

 

* Titel und Cover enthalten Afiliate-Links

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Frühling 2018- meine Favoriten https://wortlichter.com/fruehling-2018-meine-favoriten https://wortlichter.com/fruehling-2018-meine-favoriten#comments Thu, 15 Feb 2018 12:28:06 +0000 https://wortlichter.com/?p=739 Ich liebe es durch die Verlagsvorschauen zu blättern und die Neuerscheinungen zu entdecken, auch wenn ich diese dann natürlich nicht alle lesen kann. Eigentlich lese ich sogar sehr wenig Neuerscheinungen, weshalb am Ende nicht alle der gezeigten Bücher auch auf meiner Leseliste stehen. Aber ich mag es sehr die Literaturlandschaft zu entdecken und irgendwie ist …

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Ich liebe es durch die Verlagsvorschauen zu blättern und die Neuerscheinungen zu entdecken, auch wenn ich diese dann natürlich nicht alle lesen kann. Eigentlich lese ich sogar sehr wenig Neuerscheinungen, weshalb am Ende nicht alle der gezeigten Bücher auch auf meiner Leseliste stehen. Aber ich mag es sehr die Literaturlandschaft zu entdecken und irgendwie ist es ja auch kaum Möglich, einen wirklichen Überblick zu haben, mit der großen Anzahl an Neuerscheinungen jedes Jahr, so dass man trotzdem ständig wieder neue interessante Bücher entdeckt.

Ich habe das Gefühl, dass neuerdings wieder mehr Frauen publiziert werden und auch weibliche Themen und Sichtweisen mehr in den Fokus rücken. Ich finde das ist eine wunderschöne Entwicklung.

Frauenpower:

“Ein anderes Brooklyn” von Jaqueline Woodson habe ich bereits auf Englisch gelesen und ich kann meine Empfehlung dazu aussprechen. Wir machen eine Reise ins Brooklyn der 70er Jahre und erfahren wie die vier Freundinnen in einer nicht so angenehmen Nachbarschaft gelebt haben und aufgewachsen sind. Das ganze passiert als Erinnerung und ist einem schönen einfachen und doch poetischen Schreibstil verfasst.

“Revolution im Bauch, Sehnsucht im Blut, Hunger im Herzen – ein Roman wie ein Feuerwerk”, so lautet der Klappentext zu Maryam Majidis Roman “Du springst, Ich falle“. Allein diese Beschreibung macht schon Lust auf die Lektüre. Das Buch hat bereits den Prix Goncourt in der Kategorie Debüt gewonnen, welcher der wohl bekannteste französische Literarturpreis ist. Die Autorin schreibt hier einen poetischen Roman über ihre Identität und der Suche nach ihren Wurzeln zwischen Iran und Frankreich.

In “Nichts, was uns passiert“, geht es um ein brandaktuelles Thema: Eine Frau wird vergewaltigt und es steht Aussage gegen Aussage. Ihr wird vorgeworfen zu lügen und der Roman zeigt, was dies mit einer jungen Frau und ihrem Umfeld macht. Hochbrisant und topaktuell durch #meetoo

Ein interessantes Gedankenexperiment wagt Naomi Alderman in “Die Gabe“. Plötzlich verfügen alle Frauen auf der Welt über die “Gabe”, welche jeder Frau die Fähigkeit gibt, elektrische Stromstöße abschicken zu können. Wie würde unsere Welt wohl aussehen, wenn plötzlich Frauen mächtiger sind als Männer und sich das Machtgefälle umkehrt?

Außergewöhnliche Themen:

Als nächstes habe ich mir ein paar Bücher ausgesucht, welche eher ungewöhnliche Themen behandeln.

Da wäre Khaled Khalifa, ein syrischer Autor, der auch weiterhin in Syrien lebt und eine direkte Stimme aus dem Bürgerkriegsland ist. Während die meisten Autoren im Exil leben und schreiben, bleibt er auch weiterhin vor Ort. “Der Tod ist ein mühseliges Geschäft” ist, auch wenn das Wort den Umständen her etwas seltsam anmuten mag, ein Roadtrip durch das Bürgerkriegsland. Es erzählt vom heiklen Unterfangen, die Leiche des verstorbenen Vaters an seinen Heimatort zu bringen.

Anja Kampmann schreibt in ihrem Buch “Wie hoch die Wasser steigen” von einem Arbeiter auf einer Öl-Bohrinsel. Das ist doch mal eine interessante Herangehensweise und ein eine seltene Ausgangslage. Frau Hemigway hat das Buch schon gelesen und findet es zwar wenig aufregend, aber wunderschön lyrisch geschrieben. Na wenn das keine Kandidatin für den Buchpreis ist.

Linda Boström Knausgard war, man ahnt es schon, mit dem Herrn Knausgard liiert und auch wenn ich der Meinung bin, dass man das nicht erwähnen muss, da Frau Knausgard auch ohne ihren Ex-Mann eine tolle Schriftstellerin ist, ist doch irgendwie der Gegensatz zwischen den jeweiligen Büchern interessant. Während ihr Ehemaliger auf tausenden Seiten sein Privatleben seziert, hat dieses Buch nicht einmal 200 Seiten und handelt vom Schweigen. Ein seltenes literarisches Thema und ich bezweifle, dass diese Themenwahl zufällig ist. Mit Herrn Knausgard werde ich sicherlich nicht mehr warm, aber Linda Boström Knausgard hat für mich mit “Willkommen in Amerika“, das viel interessantere Buch geschrieben.

Seit ich den Film “Drive” mit Ryan Gossling gesehen habe, habe ich ein gewisses Interesse für das Thema Modern Noir entwickelt. Deshalb bin ich sehr gespannt auf die Anthologie “Berlin Noir” aus dem CulturBooks Verlag. Es ist bereits das zweite Buch aus der Reihe, denn “Paris Noir” ist auch schon erschienen.

 

Schriftsteller und Schreiben:

Ich liebe Bücher über Schriftsteller oder das Schreiben an sich. Ich kann gar nicht genug davon bekommen. Neu unter meiner Beobachtung ist natürlich: “Jack” von Anthony McCarten. Das Buch handelt natürlich von Jack Kerouac und seine Biographin. Hier hatte ich euch bereits geschrieben, weshalb Jack Kerouac mein Lieblingsschriftsteller ist.

“Zur Kunst des Schreibens” heißt eine neue Reihe beim Droschl Verlag und gibt den Auftakt mit “Alles muss man selber machen” mit Gedanken von Daniela Strigl über das Schreiben und den Literaturbertrieb. Ich könnte ja ständig solche Bücher lesen. Ich bin gespannt wie diese neue Reihe gemacht ist und ob es sich lohnt, sie weiter zu verfolgen.

Dann noch eine englische Neuerscheinung: Alexander Chee schreibt Essays über das autobiographische Schreiben. Ich bin schon länger auf der Suche nach einem richtig guten Buch zum autobiographischen Schreiben. Derzeit schreibe ich nämlich nur fiktive Geschichten, aber ich würde gerne einmal versuchen eine Mischung aus Fiktion und autobiographischen Schreiben zu probieren. Ich denke nämlich, dass ich als Sozialarbeiterin viel zu erzählen hätte.

Auch literarische Briefwechsel sind immer besonders anregend. In dem Briefwechsel “Besitzlose Liebe” schreibt der viel ältere Rilke mit der 18 Jährigen Erika Mitterer. Erika war auch Dichterin und schickte Rilke ihre Werke und tauschte sich mit ihm aus. Sogar Stefan Zweig lobte ihre Gedichte. Ich bin gespannt wie eine Frau zu dieser Zeit die Dichtkunst sah und wie sie sie ausüben konnte.

 

Was sind eure Highlights im Frühling? Habt ihr auch eines der Bücher auf eurer Liste?

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Literarische Vorbilder: Sylvia Plath und Jack Kerouac https://wortlichter.com/literarische-vorbilder-sylvia-plath-und-jack-kerouac https://wortlichter.com/literarische-vorbilder-sylvia-plath-und-jack-kerouac#comments Sun, 04 Feb 2018 13:13:12 +0000 https://wortlichter.com/?p=725 In letzter Zeit habe ich nicht wirklich abwechslungsreich gelesen. Ich habe schon seit einigen Monaten, keine Neuerscheinungen oder Ähnliches gelesen. Stattdessen habe ich mich ausführlich der Lektüre von meinen beiden Lieblingsschriftstellern gewidmet: Jack Kerouac und Sylvia Plath. Außerdem schreibe ich Selbst viel. Man könnte meinen, dass ich nichts anderes mehr lese und eine gewisse Obzession …

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In letzter Zeit habe ich nicht wirklich abwechslungsreich gelesen. Ich habe schon seit einigen Monaten, keine Neuerscheinungen oder Ähnliches gelesen. Stattdessen habe ich mich ausführlich der Lektüre von meinen beiden Lieblingsschriftstellern gewidmet: Jack Kerouac und Sylvia Plath. Außerdem schreibe ich Selbst viel.

Man könnte meinen, dass ich nichts anderes mehr lese und eine gewisse Obzession entwickelt habe. Aber doch, ich lese auch noch andere Sachen: zum Beispiel Ted Hughes, Sylvia Plaths Ehemann. Haha.

Man sieht also, dass meine Liebe zu der amerikanischen Literatur der 50er und 60er Jahre, speziell der Beat-Generation und Sylvia Plath ungebrochen ist. Das liegt daran, dass ich diese wundervolle Literatur selbst erst 2017 entdeckt habe und mich freue sie Stück für Stück zu entdecken. Zum Anderen weil ich es nie gedacht hatte, dass wieder ein Schriftsteller oder eine Schriftstellerin mich so sehr berühren und inspirieren könnte, wie diese Beiden. Ich hatte es überhaupt nicht für möglich gehalten, dass ich jemals einen Lieblingsschriftsteller haben werde. Früher habe ich selten mehr als ein Buch vom selben Autor gelesen. Ich fand es toll, besonders vielseitige Sichtweisen und Bücher kennenzulernen. Das bedeutete für mich auch so viele verschiedene Autoren wie möglich zu lesen. Doch bei Sylvia Plath und Jack Kerouac ist das anders. Sie lassen mich nicht los, weil sie Selbst so unheimlich vielseitig sind.

Zwei wundervolle komplexe und talentierte Schriftsteller

Wahrscheinlich bin ich Selbst vom Charakter her so eine Art Mischung aus Sylvia Plath und Jack Kerouac. Sylvia komplexer schwieriger Charakter, ihre Reflexion, ihr Nachsinnen und ihre Ehrlichkeit haben mich auf einer sehr persönlichen Ebene getroffen. Dabei habe ich immer gedacht, Sylvia Plath wäre nichts für mich, weil es vielleicht zu düster oder depressiv ist. Aber ganz im Gegenteil. Nie hat mich eine Lektüre so motiviert und so optimistisch in die Zukunft blicken lassen, wie Sylvia Plaths. Auch wenn sich das angesichts ihres frühen Ablebens vielleicht etwas seltsam anhört. Aber ich bin der Meinung, dass sie zu tiefst missverstanden wurde und daraus auch ihre Probleme mit sich Selbst resultierten. Denn Sylvias Charakter ist nicht nur schwarz und weiß, sondern so komplex und verwoben, dass es mir einfach Spaß macht, all ihre Seiten, Gedanken und ihre Kreativität zu entdecken. Die Art wie sie schreibt und beobachtet, ist einfach faszinierend. Und am Ende ist sie gefangen, im Frauenbild ihrer Zeit, in ihren eigenen komplexen Gedanken, in ihrer eigenen auferlegten Isolation und in ihrer Glasglocke aus Depressionen.

Und dann Herr Kerouac: der Meister der Freiheit. Gegensatzprogramm zu Sylvia Plath, ständig unterwegs, ständig unter Strom, doch nicht weniger rastlos in der Seele, als Sylvia. Ebenfalls eine Beobachtungsgabe und eine Ehrlichkeit, die seines Gleichen sucht. Er braucht nicht lange suchen, um Stoff für seine Bücher zu finden. Sein eigenes Leben bietet Vorlagen genug. Und doch geht es bei Kerouac nicht nur um das Unterwegs sein, sondern ich lese in seinen Büchern, eine tiefe Verbundenheit zum Leben und zur Welt.  Eine unbändige Lebenserfahrung und am Ende wahrscheinlich auch ein Lebensüberdruss. Seine besten Zeiten, waren seine Zeiten, wo er unbekannt und ruhelos durch das Land zog und einfach das tat was er am besten konnte: Schreiben. Der Ruhm später, tat ihm nicht gut. Er hatte eine wundervolle intelligente Seele, die leuchtete. Und er leuchtete so stark, dass alle in seinem Umfeld von seiner Energie mitgezogen wurden.

Von “On the Road” einmal quer durch die Beat Generation

Ich habe als Erstes “On the Road” gelesen, von Kerouac, es bot den Anstoß für alles Folgende und es war so wundervoll. Nicht nur wegen Kerouacs Wanderlust, was mich fazinierte war vielmehr all das zwischen den Zeilen. Sein Eifer, seine Energie und seine Hingabe an das Leben und das Schreiben. Die Suche nach Spiritualität und keine Angst vor neuen Lebenserfahrungen.

Er hatte eine Vision vom Leben und Schreiben, die er beständig verfolgte und die ihm am Ende erfolgreicher machte, als er es sich Selbst ausgemalt hat. Seinen Briefwechsel mit Ginsberg, finde ich besonders motivierend. Danach habe ich Gingsbergs “History of the Beat Generation” gelesen, in der er klarstellt, was man auch in den Büchern merkt, viele aber wohl gerne übersehen: Die Beats waren keine politische oder kulturelle Bewegung. Es ging auch nicht generell um das hemmungslose Unterwegssein. Es war eine künstlerisch spirituelle Ausdrucksform. Die spätere Politisierung und Verdrehung in eine Art Vorläufer der Hippie Bewegung machte besonders Kerouac zu schaffen.

Und auf der Leinwand

Außerdem habe ich mir natürlich die Verfilmung von On The Road angesehen und muss sagen, dass sie leider eher mittelmäßig gelungen ist. Sie war mir zu sehr als Road-Movie gestaltet und viele der Gedanken von Kerouac sind verloren gegangen. Dann habe ich mir noch den Film: Kill Your Darlings angeschaut, was die Verfilmung von den Buch “Und die Nilpferde kochten in ihren Becken” von Kerouac und Burroughs ist. Ich muss sagen, dass die Titelwahl des Filmes fast besser ist, als die des Orginal-Buches, aber das ist wohl Burroughs und Kerouacs Sinn für Selbstironie.

Besonders die schauspielerische Leistung von Daniel Radcliffe und Dane Dehaan, als Allen Ginsberg und Lucien Carr, ist beeindruckend. Das hatte ich nach der mittelmäßigen Leistung von On The Road, nicht erwartet. Auch die Poesie ist in diesem Film meiner Meinung nach besser eingebaut und durch Schnitt und Kameraführung entsteht eine sehr dichte Atmosphäre. Auch Kerouac ist in diesem Film meiner Meinung nach, besser getroffen, auch wenn er nur ein paar kurze Auftritte hat und es sich mehr um die Beziehung zwischen Ginsberg und Carr handelt. Den Film kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen und er zählt zu meinen Filmhighlights.

Die weibliche Perspektive

Aber irgendwie habe ich bei den Beats dann doch die weibliche Perspektive vermisst. Bei Sylvia Plath kann man sehr gut erkennen, wie das Frauenbild zu dieser Zeit aussah. Und um auch auf die Beats zurückzukommen, habe ich noch das Buch “Minor Characters” auf meiner Leseliste, was mir noch bevorsteht. Es wurde von Joyce Johnson geschrieben, die zwei Jahre lang mit Jack Kerouac zusammen war. Denn auch in den Beats, waren die Frauen sehr aktiv beim Schreiben, hatten aber meist keine Chance eine tragende Rolle einzunehmen und blieben im Schatten von Kerouac, Gingsberg, und Co. Minor Characters- Nebencharaktere.

Bei Sylvia Plath hat alles mit ihrem Roman “Die Glasglocke” angefangen, bei dem ich erst etwas skeptisch war, aber dann doch sehr überrascht über ihren Schreibstil und ihre Wirkung auf mich, die wie bereits erwähnt, bei mir überhaupt keine depressiven Gedanken auslöste. Anhand der anderen Rezensionen sieht man jedoch, dass die meisten anderen Menschen ihren Schreibstil meist als düster oder negativ wahrnehmen. Danach habe ich noch ihre Gedichtsammlung “Der Koloss” gelesen und bin gerade mitten in ihren Tagebüchern. Ich schleiche natürlich auch schon um den Gedichtband “Ariel” herum.

Ich bin mir nicht sicher, ob es zu all diesen Büchern Rezensionen auf Wortlichter geben wird. Denn meine Gedanken dazu sind sehr komplex und sehr mit meiner eigenen Persönlichkeit und meinen eigenen Gedanken verwoben. Vielleicht kommen ein paar Rezensionen mit der Zeit, alles zu rezensieren scheint mir ein bisschen zu aufwendig, weil ich mich so stark damit auseinandersetze, dass ich eine kurze Essenz kaum in Worte fassen kann.

Vorbilder für das eigene Schreiben

Allem in allem würde ich sagen, dass Jack Kerouac und Sylvia Plath schriftstellerisch gesehen meine persönlichen Vorbilder sind. Mit ihnen kann ich mich verbinden. In ihnen finde ich teilweise meine eigene Persönlichkeit wieder und besonders die Kombination von Beiden finde ich überaus faszinierend. Ich könnte Tagelang damit verbringen die Tagebücher von Sylvia Plath zu lesen, oder den Briefwechsel von Kerouac. Und das tue ich auch tatsächlich. Ich streiche mir alle wundervollen Gedanken und Sätze an. Später komme ich darauf zurück und lese es nochmal und denke selbst darüber weiter. Ich suche mir wundervolle poetische Sätze hinaus und bewundere, wie sichtbar die Poesie auch in ihrem alltäglichen Schreibstil war. Ich ziehe so viel Kraft und Motivation daraus, für mein eigenes Leben und Schreiben.

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[Lyrik] Wüstennächte https://wortlichter.com/lyrik-wuestennaechte https://wortlichter.com/lyrik-wuestennaechte#respond Fri, 12 Jan 2018 15:39:51 +0000 https://wortlichter.com/?p=713 Weicher warmer Sand in meinen Händen Rinnt wie in der Sanduhr auf die Dünen zurück Tausende kleine Körner singen vom Ende Und davon wie alles begann Und davon was je sein wird Und davon wie alles ist Sie flüstern meinen Namen Den meiner Seele Der der verborgen liegt So bleib doch So bleib doch bei …

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Weicher warmer Sand in meinen Händen
Rinnt wie in der Sanduhr auf die Dünen zurück
Tausende kleine Körner singen vom Ende
Und davon wie alles begann
Und davon was je sein wird
Und davon wie alles ist
Sie flüstern meinen Namen
Den meiner Seele
Der der verborgen liegt
So bleib doch
So bleib doch bei uns
So bleib in den Wänden der Wüste
Du willkommener Gast
Wanderin und Bewunderin der Stille
Hast doch nicht etwa gedacht,
dieser Boden wäre nicht für dich gemacht
Das Versprechen der Ewigkeit liegt hier im Sande
Greif nur zu
Greif nach dem Unmöglichen
Greif nach den leuchtenden Sternen
In der niemals vergehenden Wüstennacht
Und hinter den Dünen liegt ein fruchtbares Tal mit Palmen und Brunnen.
Wo jeder Bewohner sorgsam über die Fremden wacht

(c) Wortlichter – Anja J.

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[Rezension] Die Flügel meines schweren Herzens: Lyrik arabischer Dichterinnen vom 5. Jahrhundert bis heute https://wortlichter.com/rezension-die-fluegel-meines-schweren-herzens-lyrik-arabischer-dichterinnen-vom-5-jahrhundert-bis-heute https://wortlichter.com/rezension-die-fluegel-meines-schweren-herzens-lyrik-arabischer-dichterinnen-vom-5-jahrhundert-bis-heute#comments Mon, 16 Oct 2017 13:22:09 +0000 https://wortlichter.com/?p=668   Die Flügel meines schweren Herzens* vom Herausgeber Khalid Al Maaly stand schon lange unter meiner Beobachtung. Ich hatte bereits die Erstauflage von 2008 entdeckt, die jedoch bereits vergriffen ist. Ich habe mich riesig gefreut, als ich gesehen habe, dass der Verlag Manesse das Buch neu auflegt. Und was für eine tolle Auflage es geworden ist! …

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Die Flügel meines schweren Herzens* vom Herausgeber Khalid Al Maaly stand schon lange unter meiner Beobachtung. Ich hatte bereits die Erstauflage von 2008 entdeckt, die jedoch bereits vergriffen ist. Ich habe mich riesig gefreut, als ich gesehen habe, dass der Verlag Manesse das Buch neu auflegt. Und was für eine tolle Auflage es geworden ist! Das Buch hat mich optisch umgehauen. Nicht nur dass mich das goldene Mosaik-Muster auf dem Umschlag begeistert, das Buch hat auch einen blauen Seideneinband und im inneren des Buches findet sich sowohl der arabische Text, als auch die deutsche Übersetzung. Ich glaube dass sich das Buch auch ganz wunderbar zum Verschenken eignet.

Die Stimme arabischer Dichterinnen

Wesentlich interessanter als die hübsche Aufmachung, ist jedoch der Inhalt.  Die westliche Welt assoziert arabische Frauen oft als unterdrückte Frauen, welche nicht viel zu sagen haben und auch in der Literatur keine Rolle spielen. Dieser Band mit arabischen Dichterinnen zeigt jedoch, dass das ein Vorurteil ist. Das Buch macht die vielfältigen und starken Stimmen arabischer Frauen, quer durch die Zeit sichtbar. In dem Buch finden sich Dichterinnen aus verschiedenen Zeitepochen. Von vor-islamischer Zeit (ab dem 5. Jahrhundert) bis in die heutige moderne Welt.

Das man hier wenig von der Literatur arabischer Frauen hört, liegt also nicht daran, dass keine existieren würde, sondern viel mehr daran, dass sie besonders im Westen schwer zugänglich ist und wenig übersetzt wird. So wird im Nachwort auch erklärt, dass das Fehlen von Texten aus einigen Jahrhunderten damit zu tun hat, dass die verschiedenen Dialekte nur schwer übersetzt werden können. Generell ist die arabische Literatur in Deutschland ein Nischenbereich und die Literatur von arabischen Frauen ist leider so gut wie gar nicht vertreten. Umso schöner ist diese Zusammenstellung, die gleich dutzende Frauen zu Wort kommen lässt und einen wundervollen Einblick in das dichterische Schaffen gibt.

Überraschende Einblicke in die orientalische Dichtkunst

Ein großer Schwerpunkt liegt in den Gedichten auf der Liebe und der Erotik. Aber auch Themen wie Krieg, Trauer und das Beduinen-Leben kommen vor. Insgesamt findet sich eine große Themenvielfalt und Offenheit in den Gedichten. Manchmal bekommt man schon fast rote Ohren, wenn man den genauen Ausführungen der Liebe und ihren Zärtlichkeiten folgt. Sicherlich hatte ich weniger Erotik erwartet, allerdings war die Liebe schon immer ein großer Schwerpunkt in der arabischen Dichtkunst.

Besonders gefallen hat mir, dass es sowohl ein Nachwort gibt, als auch eine Auflistung aller Dichterinnen mit ihren kurzen Biographien. Besonders interessant war dabei der Zusammenhang von den Inhalten der Gedichte und den Biografien der Autorinnen. Mein Lieblingsgedicht war zum Beispiel ein Gedicht einer Beduinin, die einen reichen Kalifen heiratete und in ihrem Gedicht ihr unendliches Heimweh zum einfachen Leben beklagte. Der Kalif schickte sie, nach dem er ihre Gedichte gehört hat, zurück in die Heimat.

Die Übersetzung der Gedichte legt den Schwerpunkt auf die inhaltliche Übersetzung. Die Metrik und Reime gehen dadurch leider verloren, aber das Verständnis um die Inhalte und was die Autorinnen ausdrücken wollten, ist dadurch höher. Schön finde ich auch, dass spezielle Wörter und Anspielungen noch genauer in den Anmerkungen erklärt werden.

Was mir bei dem Buch gefehlt hat, war eine Sortierung. Die Biographien hätte ich lieber bei den Gedichten verortet gesehen, so war ich nach jedem Gedicht am Blättern, um über die Verfasserin und die historische Einordnung zu lesen. Außerdem finde ich, dass das Nachwort eher als Einleitung geeignet gewesen wäre. Oder aber man liest das Buch danach einfach nochmal, was natürlich auch sehr bereichernd ist.

Zusammenfassung

Titel: Die Flügel meines schweren Herzens

Autorinnen:  verschiedene arabische Autorinnen

Herausgeber: Khalid Al-Maaly

Erschienen:  (erstmals in Deutsch: 2008), 2017 Neuauflage bei Manesse

Besprochene Ausgabe: Hardcover Manesse ISBN: 978-3-579-08534-0

Seitenzahl: 207

 

 

*Afiliate Link

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[Kommentar] Der österreichische Buchpreis 2017 https://wortlichter.com/kommentar-der-oesterreichische-buchpreis-2017 https://wortlichter.com/kommentar-der-oesterreichische-buchpreis-2017#comments Tue, 05 Sep 2017 21:20:05 +0000 https://wortlichter.com/?p=653 Der Herbst ist für mich Buchpreis-Zeit. Passend dazu, dass mittlerweile die ersten Blätter fallen, wurde die Longlist des österreichischen Buchpreises bekannt gegeben. Nachdem ich immer etwas argwöhnisch den deutschen Buchpreis beobachte, freue ich mich seit dem letzten Jahr besonders auf die heimische Buchpreis-Liste. Dieses Jahr wird der österreichische Buchpreis zum zweiten Mal vergeben. 10 Titel …

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Der Herbst ist für mich Buchpreis-Zeit. Passend dazu, dass mittlerweile die ersten Blätter fallen, wurde die Longlist des österreichischen Buchpreises bekannt gegeben. Nachdem ich immer etwas argwöhnisch den deutschen Buchpreis beobachte, freue ich mich seit dem letzten Jahr besonders auf die heimische Buchpreis-Liste. Dieses Jahr wird der österreichische Buchpreis zum zweiten Mal vergeben. 10 Titel sind für die Longlist nominiert und 3 Titel für den Debütpreis. Im Gegensatz zum deutschen Buchpreis, finde ich die Liste auch dieses Jahr wieder etwas wagemutiger und durchmischter. Wie auch im letzten Jahr, möchte ich euch kurz an meinen ersten Eindrücken (beim Lesen des Klappentextes) teilhaben lassen.

Der österreichische Buchpreis- Longlist 2017:

Oswald Egger: Val Di Non


Das Buch erinnert mich an “Die Auswandernden”, welches ich letztes Jahr von der Longlist gelesen habe. Es verbindet komplexe Poesie mit Illustrationen. Was uns erwartet, kann man schlecht aus dem Klappentext herauslesen, aber auf jeden Fall wird es wohl wunderschön poetisch.

“Wie das wohl sein wird – gelebt zu haben, ohne gewesen zu sein”  Oswald Egger: Val Di Non

Brigitta Falkner: Strategien der Wirtsfindung


Hier verspricht der Klappentext eine Verschmelzung aus Poesie und Graphic Novel, mit Elementen der Naturkunde. Interessant. Ich finde es toll, dass der österreichische Buchpreis nicht nur reine Romane als Nominierungen zulässt. Solche poetische Mischformen finde ich ganz besonders ansprechend. In diesem Buch geht es übrigens um Parasiten – mal etwas ganz anderes.

Olga Flor: Klartraum


Ein Liebesroman im Zeitalter der Ökonomie, der Klappentext verspricht ein nüchternes und schmerzhaft klares Buch. Worum es genau geht, kann man dem Text kaum entnehmen. Ich bin aber neugierig geworden, welche Art von Story sich wohl hinter so einer Beschreibung versteckt. Das könnte richtig gut werden- einmal ganz abseits vom Liebeskitsch, oder aber das Buch enthält doch zu viel von der Nüchternheit und wird dann langweilig. Ich würde gerne herausfinden, welche der beiden Varianten der Fall ist.

Paulus Hochgatterer: Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war


Von Paulus Hochgatterrer habe ich letztens seinen Roman Wildwasser gelesen und war ziemlich angetan von seiner Sprache, die so perfekt konstruiert wirkt, als ob ein Architekt am Werke war. Hochgatterer schreibt kurz, auch dieses Buch hat nur 112 Seiten- aber er überlässt keinen Satz dem Zufall und seine Storys sind psychologisch absolut tiefgehend, was daran liegt, dass er Psychiater ist. Ich erwarte mir also auch viel von seinem neuem Buch.

Doris Knecht: Alles über Beziehungen


Ein erfolgreicher Mann um die 50, welcher seine Freizeit damit verbringt, mit vielen verschiedenen Frauen ins Bett zu gehen, obwohl er bereits eine Frau zu Hause hat- eine moderne Geschichte über Treue, Betrug und das Entlieben. Für mich wohl nicht unbedingt ein Buch was ich gelesen haben muss- mich spricht die Grundthematik nicht an. Sie wird aber wahrscheinlich (leider) gut unsere Gesellschaft in Beziehungsdingen abbilden.

Eva Menasse: Tiere für Fortgeschrittene


Mit Eva Menasse geht ein Erzählband an den Start, welcher verschiedene Geschichten enthält, denen zu Grunde liegt, dass sie Meldungen über Tiere enthalten. Diese eignen sich jedoch scheinbar perfekt, um über unsere eigene Gesellschaft zu erzählen. Eva Menasse spürt dabei tierischen Verhaltensmustern nach und bildet sie bei uns Menschen literarisch ab.

Interessant finde ich übrigens auch den Fakt, dass Eva Menasse die Halbschwester von Robert Menasse ist, welcher auch vertreten ist. Das literarische Talent scheint also in der Familie zu liegen. Der Vater der Beiden war aber nicht etwa ein berühmter Schriftsteller, wie man erwarten würde, sondern Fußballspieler im Nationalteam.

Robert Menasse: Die Hauptstadt


Robert Menasse ist dieses Jahr sowohl für den deutschen, als auch für den österreichischen Buchpreis nominiert. Ich glaube sogar, dass er gute Chancen hat. Sein Werk “Die Hauptstadt” ist ein buntes Panorama der Gesellschaft, geschrieben mit viel gesellschaftlichen und geschichtlichen Einflüssen. Robert Menasse ist ein politischer Autor, der etwas zu sagen hat. Ein Autor, welcher nicht nur einfach eine nette Geschichte schreibt, sondern sich ganz genau der Macht der Sprache bewusst ist. Darum ist es sicher auch kein Zufall, dass sein Roman in Brüssel spielt- Brüssel, als Zentrum Europas. Man kann also viel Tiefgang und auch eine politisch-gesellschaftliche Ebene erwarten.

Karin Peschka: Autolyse Wien


In diesem Erzählband wird es dystopisch und düster- denn der Ausgangspunkt ist der Untergang von Wien. Es geht darum, einen neuen Blickwinkel einzunehmen, wenn das Ende da ist und Zerstörung nicht mehr in der Ferne liegt, sondern bereits in der eigenen Stadt stattgefunden hat- wie wird man leben, wie wird man damit umgehen? Was machen die Überlebenden und kann eine solche Realität normal werden? Hier geht es nicht um eine Fantasy-Dystopie, sondern um das Ausloten der Geschehnisse, falls uns tatsächlich eine solche Katastrophe ereignen würde. Das Buch macht mich auf jeden Fall neugierig. Welche Art von Katastrophe den Untergang der Stadt verschuldet hat, bleibt laut Klappentext unwichtig, im Mittelpunkt steht das Leben danach.

Doron Rabinovici: Die Außerirdischen


Dafür wird bei diesem Buch, die Art des “Weltuntergangs” konkreter. Außerirdische haben laut den Medien, auf der Erde die Macht übernommen. Sie bringen jedoch Frieden und Aufschwung, keinen Untergang. Es könnte also ziemlich gut laufen, wäre da nur nicht, dass sie freiwillige Menschenopfer erwarten, oder sind das etwa nur Gerüchte? Denn die Außerirdischen meiden den Kontakt- gibt es sie überhaupt? Potentielle Freiwillige für die Opferung, sind jedoch schnell gefunden. Richtig gut ist der folgende Satz aus der Beschreibung:

 “Doron Rabinovici, […] erzählt […] von einer Gesellschaft, die keine Außerirdischen braucht, um sich selbst unheimlich zu werden.“ (Suhrkamp)

Vom Potential einer Massenhysterie durch die Medien, bin ich überzeugt. Darum scheint mir das ein Buch zu sein, welches wohl durch seine Satire besticht, aber am Ende wohl leider näher an der Wahrheit liegt, als es vielleicht beabsichtigt.

Franz Schuh: Fortuna. Aus dem Magazin des Glücks


Franz Schuh schreibt über das Glück- mal als Gedichte, mal als Fragmente, Erinnerungen oder kurze Geschichten. Mir gefällt die Vielfalt an Texten in diesem Buch. Im Thema Glück steckt natürlich einiges drin und ich bin gespannt aus welchen Blickwinkeln der Autor das Glück betrachtet. Ich finde ja, dass wir uns viel öfter glücklich schätzen sollten.

Shortlist für den Debütpreis:

Mascha Dabić: Reibungsverluste


Als ich das Buch gelesen habe, habe ich gleich gewusst, dass es auf der Debütpreis-Shotlist landen würde. Es passt einfach so perfekt. Hier findet ihr bereits meine Rezension. Es geht um das Spannungsverhältnis zwischen Sprache und Realität, vor dem Hintergrund des Dolmetschens im Flüchtlingsbereich. Die Autorin ist selbst Dolmetscherin und hat sich in diesem Buch mit ihrer Arbeit und den Grenzen von Sprache und dem Übersetzen beschäftigt.

Irene Diwiak: Liebwies


Irene Diwiak schreibt eine Geschichte über Ruhm und Glanz, in den goldenen 20ern. Da ich sehr viele Bücher von weiblichen Autorinnen der Zwischenkriegszeit gelesen habe, sind meine Erwartungen wahrscheinlich ziemlich hoch. Ich bin gespannt ob der Autorin die Auseinandersetzung mit dieser Epoche gelingt. Ansonsten empfehle ich auch ruhig einen Blick auf die damaligen Autorinnen, die leider kaum bekannt und in Vergessenheit geraten sind. (zb. Mela Hartwig, Marta Karlweis, Maria Lazar etc. Ganz viele Bücher von Autorinnen zu dieser Zeit sind auch im Aviva Verlag zu finden)

Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter


Als ihre Großmutter stirbt, fliegt die 34-jährige Mona zusammen mit ihrer Mutter in den Iran. Es beginnt die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und Herkunft. Wahrscheinlich gibt es auch eine Verknüpfung von den drei Generationen und deren unterschiedlichen Hintergründen und Herangehensweisen an ihre Identität, das würde sich auf jeden Fall für dieses Szenario anbieten.

Mein kleines persönliches Fazit:

3 von 3 Frauen auf der Debütpreis-Shortlist und 5 Frauen von insgesamt 10 Nominierungen auf der Longlist – da beim deutschen Buchpreis jedes Jahr über die geringe Frauenquote diskutiert wird, kann man nur sagen, dass der österreichische Buchpreis dieses Jahr die Quote mehr als erfüllt hat. Sie sind sogar in der Überzahl vertreten, was ich auf jeden Fall begrüße.

Als heiße Kandidaten für den Sieg, würde ich auf dem ersten Blick jedoch Robert Menasse und Paulus Hochgatterer sehen, weil sie bereits in der Vergangenheit gezeigt haben, zu welch anspruchsvoller Auseinandersetzung sie in ihrer Literatur fähig sind und die noch dazu eine hohe stilisierte Sprache verwenden.

Ansonsten gefällt mir die Longlist ausgesprochen gut. Der österreichische Buchpreis ist auf jeden Fall für mich spannender als dessen deutsches Pendant. Ich kann mich kaum entscheiden, welche der Bücher ich lesen möchte. Mich spricht auf jeden Fall die Mehrheit an, aber alle zu lesen, werde ich definitiv nicht schaffen. Zur Entscheidungshilfe werde ich mir auf jeden Fall in den nächsten Tagen noch die Leseproben holen.

Habt ihr schon ein Buch von der Liste gelesen? Ist der österreichische Buchpreis überhaupt interessant für euch?

 

*Bilder zu den Büchern enthalten Affiliate-Links

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