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Monatsrückblick Februar 2018

Monatsrückblick Februar 2018

Es ist schon wirklich eine lange Zeit her, dass ich meinen letzten Monatsrückblick geschrieben habe. Das liegt daran, dass ich in manchen Monaten einfach keine Zeit hatte, oder auch das Gefühl hatte, nicht genug Bücher gelesen zu haben, um darüber zu reden. Oder soviel spannende Bücher las, dass ich gar nicht wusste wo ich anfangen sollte.

Das ist natürlich alles Blödsinn. Und es muss ja nicht nur eine Auflistung der gelesenen Bücher sein. Darum plaudere ich heute einfach mal, was mich beim Lesen bewegt hat. Nachdem ich den tollen Monatsrückblick von Poesierausch gelesen habe, wusste ich: Es hat mir gefehlt, diese Rückblicke zu schreiben. Here we go.

Rezensions-Flaute

Mich wurmte etwas, dass ich in letzter Zeit nicht viele Rezensionen geschrieben habe. Entweder war ich enttäuscht von der Lektüre oder so euphorisch, dass ich ein ganzes Buch über mein gelesenes Buch hätte schreiben könnte. Ganz schlimm war es bei der Lektüre von “Das Floß der Medusa” von Franzobel, in dass ich große Hoffnungen gesetzt hatte, dann aber für mich in einer Enttäuschung endete.

Aber es müssen ja nicht immer Rezensionen sein. Hier findet ihr zum Beispiel meinen Artikel über meinen Lieblingsschriftsteller und meine Lieblingsschriftstellerin und was mich an ihnen fasziniert. Ich könnte tausende Artikel über die Beiden schreiben. Außerdem habe ich euch hier meine Highlights aus dem Frühlingsprogramm vorgestellt.

Dass Rezensionen aber scheinbar gerade eine Flaute erleben und auch nicht so oft gelesen und kommentiert werden, bemerkt auch Lesen in Leipzig. Vielleicht ist es an der Zeit einfach neue Wege und Formate auszuprobieren, wenn auch die Rezensionen selbst eine tolle Art der Auseinandersetzung sind. Aber irgendwas fehlt. Vielleicht sollten wir uns auch einfach trauen wieder persönlicher zu werden. Denn die Rezensionen welche mir am meisten gefallen, sind die, wo der Leser auch sein eigenes Leben und was ihn bei der Lektüre bewegt reflektiert.

Anspruch vs. Unterhaltung

In letzter Zeit habe ich auch viele Bücher gelesen, die man grob unter “Kitsch” und “vorhersehbare Liebesgeschichte” einordnen könnte. Das hilft mir einfach nach einem stressigen Arbeitstag runterzukommen oder ist meine Wahl, wenn ich Abends zu müde bin, um mich auf poetische Texte konzentrieren zu können. Dabei bin ich mir unsicher, in wie weit ich diese Bücher auf meinem Blog erwähnen sollte, da Wortlichter ja eher von durchdachter Gegenwartsliteratur handelt. Aber auch die Vorliebe für Kitschromane, gehört zu mir und ich sehe es nicht als Ausschlusskriterium gute Literatur zu schätzen zu wissen und trotzdem auch mal ganz kitschige Bücher schön zu finden.

Außerdem habe ich mir vorgenommen mehr Jugendbücher und historische Romane zu lesen, da ich bereits so einige Schätze auf anderen Blogs entdeckt habe. Mich hat so richtig die Neugier für diesen Bereich gepackt, weil ich genau genommen so gut wie nie in meinem Leben in diesen Genres unterwegs war.

Gelesene Bücher

Im Februar habe ich folgende Bücher gelesen:

Ann Cotten. FAST DUMM Essays von on the road

Hier findet ihr meine Rezension.

Gefangen – Die Zeitenwanderer-Chroniken*

Die ersten 3 Bände habe ich innerhalb von 3 Tagen gelesen. Der Sprachstil ist ganz einfach und zugänglich und liest sich hintereinander weg. Mir hat besonders die Idee gefallen, verschiedene historische Epochen in einer Reihe zu bereisen und als verbindendes Element die Liebesgeschichte zwischen Gregor und Allison zu haben. Die Autorin hat die Bücher im Self-Publishing rausgebracht. Ich liebe es Self-Publisher zu unterstützen, denn ich finde diese Art zu Veröffentlichen wirklich spannend. Besonders wenn so viel Liebe und Leidenschaft da drin steckt. Ich habe die Bücher als Ebooks gelesen, da es den ersten Band beim Amazon Prime Reading gab und dann hat es mich erwischt und ich habe mir noch die anderen beiden geholt. Mittlerweile gibt es bereits Band 4.

Nach dem ich dann auf den Geschmack von seichten historischen Liebesgeschichten gekommen bin, habe ich auch noch einen anderen historischen Liebesroman von einem Verlag gelesen (Das wilde Herz der Lady Gwen).  Es war stellenweise so schlecht, dass es zum Fremdschämen war. Besonders da man das heutige Verhalten und Vokabular einfach mit ins 11. Jahrhundert genommen hat. Passiert zwar auch bei der Zeitenwanderer- Reihe, aber nicht ganz so schlimm. Dort ist es auch stimmig, da die Zeitreisende ja aus unserer Zeit kommt und demzufolge finde ich das auch gerechtfertigt. Außerdem bin ich froh, dass es in diesen Büchern mal nicht nur um das Eine ging. Denn in dem anderen Buch, gab es so schlecht geschriebene Szenen, dass es echt zum Fremdschämen war.

Nach diesem Debakel, habe ich für die nächsten Wochen vorgenommen, mal zur Abwechslung ein richtig schönes historisches Epos zu lesen und habe mir bereits ein Buch ausgesucht, was hoffentlich auch authentisch ist.  (Es wird “Das letzte Königreich” sein, welches auch als Serie verfilmt wurde)

Madness, Rack, and Honey: Collected Lectures*

Mary Ruefle hat mich über ihre Vorträge und Reflexionen über Poesie begeistert. Es ist eines dieses Bücher, was ich als Inspiration für mein eigenes Schreiben aufsauge wie ein Schwamm. Ich lasse jeden Satz auf der Zunge zergehen und freue mich, wie poetisch und begeistert diese Frau von Poesie erzählt. Das Buch ist fast schon selbst Poesie.

William Blake- Tyger, Tyger (Penguin Little Black Classics)*

Ich liebe die kleinen schwarzen englischen Gedicht-Hefte vom Penguin Verlag. Sie sind nicht nur richtig hübsch und günstig, sondern eigenen sich auch gut um einen Einstieg in das Werk von so manchen Lyrikern zu bekommen, ohne gleich ein komplettes Werk lesen zu müssen. William Blakes Gedichte haben mir allein vom Klang und vom Rythmus richtig gut gefallen. Sein Gedicht Tyger Tyger ist ein richtiger Ohrwurm bei mir geworden. Ich kenne kein Gedicht, dessen Rythmus eindringlicher wäre, als dieses.

Schreiben

Seit Februar habe ich begonnen einige meiner Gedichte in Instagram online zu stellen. Was mich bei der ganzen Sache etwas stört, ist der begrenzte Platz den man auf einem Instagram Foto hat. Längere Gedichte haben dort keinen Platz. So bleibt die ganze Instagram-Poesie seltsam kurz und oberflächlich. Trotzdem finde ich Instagram eine tolle Möglichkeit besonders Leute die vielleicht eher weniger Gedichte lesen, für Lyrik zu begeistern. Nicht umsonst hat Rupi Kaur und Co. so großen Zuspruch. Lyrik muss heutzutage kurz und knapp sein und trotzdem berühren können. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das feiern oder bedauern soll. Wohl so eine Mischung aus Beiden.

 

*enthalten Afiliate Links

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4 Responses
  1. Hallo Anja,

    danke für diesen wunderschönen Beitrag. Denn mir als nicht unbedingt begeisterte Lyrik-Leserin :D, so kann man es ausdrücken, gefällt es gerade sehr, dass auch du einfach mal hin und wieder einen Kitsch Roman liest 😀 Denn das tue ich auch. Ich lese eher Bücher Richtung Persönlichkeitsentwicklung und Selbstständigkeit. Aber so ein Kitsch Roman am Abend ist wirklich entspannend. Deswegen lese ich gerade einen historischen Roman “Die Pestärztin” und finde es toll. Ich kann so schön in die Geschichte eintauchen und es braucht nicht mein ganzes Denken. Denn das habe ich zur Zeit auch viel durch die Arbeit. Da tut so ein bisschen Entspannung einfach mal gut 🙂

    Freue mich auf die nächsten Blogbeiträge von dir. Ich wäre schon eine Person die deine Kitsch-Roman-Rezensionen ebenfalls lesen würde 😀

    Alles liebe.
    Verena 🙂

    1. Liebe Verena,

      Ich würde mich sehr freuen über deine Bücher auf deinem Blog etwas zu lesen 😉 Persönlichkeitsentwicklung und Selbstständigkeit, würde doch super zu deinen Inhalten passen.
      Aber ich glaube nicht, dass die Pestärztin unter meine Definition von Kitschroman fällt. Ich glaube, dass das schon ein bodenständiger historischer Roman ist. Oder täuscht mein Eindruck? Mit Kitsch meine ich persönlich eher Bücher, wo es mehr um die Liebesgeschichte geht, als um alles Andere.

      Liebe Grüße, Anja

  2. Liebe Anja,

    wie schön, dass du das Format des Monatsrückblicks für dich wiederentdeckt hast. Ich habe ihn sehr gern gelesen. Wie es dir mit Rezensionen geht, so ist es bei mir mit den Rückblicken und Monatsfazits: Ich mag das Persönliche an diesen Beiträgen. Außerdem finde ich es schön, den oder die Blogger*in auch in anderen Kontexten als nur der Literatur näher kennenzulernen. Ich freue mich schon auf deinen nächsten Monatsrückblick, sofern es einen geben wird. (Das hoffe ich aber!)

    Liebe Grüße
    Juliane

    1. Liebe Juliane,

      Danke für deinen motivierenden Kommentar. Ich geb mir Mühe, auch in Zukunft an die Monatsrückblicke zu denken. Ich bin eigentlich erst durch deinen Rückblick wieder auf den Geschmack gekommen. Denn du hast mir in deinem Rückblick wunderbar gezeigt, wie schön es funktioniert, nicht nur über Bücher zu sprechen. Danke dafür!

      Liebe Grüße, Anja

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